Am 01. September gab es die nun mittlerweile vierte Demonstration in Sachen „Einwohnergerechte Ortsumfahrung in Ahrensfelde“. Das Geschehen lässt sich gut in wenigen Worten zusammenfassen: Gutes Wetter und eine sehr gute Organisation (wieder inklusive Kaffee und Gebäck und dieses Mal sogar mit einer Malstraße für die Jüngsten) sorgten nicht nur für gute Stimmung unter den ca. 400-500 Teilnehmern, sondern auch für rund zwei Stunden Stillstand auf der Bundesstraße. Begleitet wurde das Ganze im Vorfeld unter anderem mit einer großflächigen Verteilaktion einer aufwendig gestalteten Informationsbroschüre, welche das geplante Bauvorhaben und seine Folgen sehr anschaulich darstellt.
Die Forderungen der Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter sind seit Langem klar und auch hier lässt sich das Wesentliche kurz zusammenfassen: Keine weitere Aussetzung oder gar der Abbruch des Planfeststellungsverfahrens. Stattdessen eine zügige Veränderung der Vorgaben der Planungsbehörde im Bundesverkehrsministerium, sodass Beginn und Ende der Ortsumfahrung so gestaltet werden, dass der zu erwartende Verkehr nicht nur zügig geführt werden kann, sondern zudem auch „unter der Grasnarbe“ stattfindet.
Betrachtet man das vorläufige Ergebnis der dazugehörigen Onlinebefragung, (wir werden die Ergebnisse noch nach deren Beendigung veröffentlichen) so wollen dies rund 1300 Menschen ebenso. Erfreulicherweise beteiligten sich bis jetzt auch schon über 1000 Einwohnerinnen und Einwohner unserer Gemeinde an dieser Befragung.
Zur Gesamtheit der Betrachtung gehört für mich allerdings auch, dass wir die Realität nicht ausblenden sollten. Bis jetzt hat sich das Haus vom zuständigen Bundesverkehrsminister Wissing (FDP) lediglich zu einem Gespräch mit unserem Bürgermeister bequemt und in einem Briefwechsel mit uns Gemeindevertretern seine Position mit netten Worten begründet. Von Entgegenkommen war allerdings bei all dem noch keine wirkliche Spur.
Wer sich allerdings vom letzten Absatz entmutigt fühlt, dem möchte ich auf der anderen Seite auf die bisherigen Entwicklungen hinweisen: Nicht nur die Grünen haben sich mit jeweils einem Landtags- und einem Bundestagsabgeordneten für Diskussionen zu uns gewagt, auch aus den Reihen der Freien Wähler gab es bereits Aktivitäten im Brandenburger Landtag. Etwas mehr Rückenwind dürfte auch der Vorortbesuch der Brandenburger Landtagspräsidentin, Frau Dr. Liedtke, bringen, welche sich zum Beginn der Sommerpause von uns Gemeindevertretern aus erster Hand ausführlich ins Bild setzen ließ und versprach, im Brandenburger Verkehrsministerium unserem Anliegen das nötige Gehör zu verschaffen. Hier darf man gespannt sein.
Nun hat sich ein weiteres, positives Signal dazugesellt: Die Bundestagsabgeordnete für unseren Wahlkreis, Frau Simona Koß, hat sich just am Tag unserer Demonstration in der Märkischen Oderzeitung mit einem Kompromissvorschlag zu Wort gemeldet. Sie schlägt vor, einen Tunnel bzw. einen überdachten Trog zwar nicht für die gesamte Ortsumfahrung zu bauen, aber zumindest bis zum Ortsausgang von Ahrensfelde. Sie hat deshalb bereits auch schon um einen Gesprächstermin im Bundesverkehrsministerium gebeten und ich wünsche mir, dass dies ein weiterer Schritt zur Zielerreichung ist.
Mein Fazit unserer bisherigen Bemühungen ist deshalb aktuell auch nicht negativ, im Gegenteil:
Auch wenn ein Durchbruch (noch) eine ganze Weile nicht in Sicht sein mag, so bin ich dennoch davon überzeugt, dass sich verantwortliche Politikerinnen und Politiker ohne unsere Anstrengungen wohl eher nicht für das Thema und unser Anliegen interessieren würden. Wir sollten uns daher weiter mit Ausdauer, Beharrlichkeit und natürlich mit der stets gebotenen Sachlichkeit dafür einsetzen, hier Schritt für Schritt vorwärts zu kommen. Wer diese Schritte mitgehen möchte, darf sich gerne zur nächsten Demo am 24.11.20203 um 16:00 Uhr am Rathaus einfinden!