In der Sitzung des Ortsbeirates Eiche am 10.01.2024 wurde der Vorschlag für ein Rechenzentrum auf dem Gelände des Gewächshauses am „Mehrower Weg 2“ präsentiert. Im Vorfeld hatte der Ortsbeirat gemeinsam mit interessierten Bürger*innen einen Fragenkatalog erarbeitet, der dem Vorhabenträger übergeben wurde. Dieser wurde mittlerweile durch Anmerkungen und Hinweise der Teilnehmer*innen an der Sitzung ergänzt.
Als größte „Bauchschmerzen“ für Anwohner*innen wurden die Höhe des Gebäudes und die Lärmbelästigung festgestellt. Deshalb wurde kurzerhand vom Ortsbeirat Eiche am 27.01.2024 eine Simulation am Gelände des geplanten Rechenzentrums organisiert, die von rd. 30 interessierten Bürger*innen begleitet wurde. Die Wetterbedingungen waren optimal mit Sonnenschein und meist vorherrschendem Westwind. Zunächst wurde die mögliche Gebäudehöhe von 18 Metern anhand einer aufsteigenden Drohne veranschaulicht. Anschließend wurden die Geräusche mit Hilfe eines Rasenmähers simuliert, der einen Betriebspegel von 70 dB erreicht – vergleichbar mit den Notstromaggregaten des Rechenzentrums, die einmal im Monat für eine Stunde aktiviert werden. In einem Abstand von 100 Metern zum Rasenmäher war das Geräusch zwar wahrnehmbar, das sich jedoch in die Grundgeräuschkulisse eingebettet hat, die hauptsächlich durch den nahegelegenen Verkehr und Wind herrscht. Bei einem Abstand von 150 Metern war das Rasenmähergeräusch nicht mehr hörbar, was das Protokoll der Lärmmessung bestätigt.
Der Ortsbeirat Eiche muss zunächst entscheiden, ob er der Gemeindevertretung Ahrensfelde empfiehlt, dem Antrag auf die Erarbeitung eines Bebauungsplanes zu zustimmen. Danach würde dann die eigentliche Arbeit für die Umsetzung des Vorhabens beginnen.
Von Christina Emmrich, Kathrin Tietz und Christina Harwardt
Eine Wortmeldung 3. Februar 2024
Das Projekt „Nachnutzung der alten Gärtnerei Eiche zum Rechenzentrum“ wurde am 10. Januar 2024 in der Ortsbeiratssitzung in Eiche vorgestellt, eine Dokumentation zum Projekt kann in den Unterlagen zur Tagesordnung nachgelesen werden. Aus den Unterlagen ergibt sich: das Rechenzentrum wird mit einer Luft-Luft-Kühlung betrieben werden. Der Strombezug des Rechenzentrums wird mit 90 -120 MVA prognostiziert. Welche Menge Wärme wird durch die Anlage in die Umgebung abgegeben und welche Auswirkungen hat das? Wurde das errechnet oder hat jemand nachgefragt?
Die Projektskizze gibt Auskunft darüber, dass mit der Abwärme des Rechenzentrums ein Nahwärmenetz aufgebaut werden könnte. Wurde denn die Frage erörtert und beantwortet, wer sich um den Aufbau des Nahwärmenetzes kümmern wird? Jemand muss die Machbarkeit prüfen, das Projekt planen, projektieren, ausführen und betreiben. Wer?
Derzeit ist davon auszugehen, dass das Rechenzentrum mit der geplanten Luftkühlung betrieben werden wird – Wärme für die Umgebung, das alte „Schornsteinprinzip“. Soll d a s Wirklichkeit werden? Wer wird dafür sorgen, dass das Rechenzentrum nachhaltig betrieben wird?
Der Erbauer des Rechenzentrums muss für den nachhaltigen Betrieb sorgen. Das Projekt sieht aber nur vor, die Abwärme in die Atmosphäre zu entsorgen.
Bliebe die Gemeinde, die an Stelle des Rechenzentrums Aufgaben des nachhaltigen Betriebes übernimmt. Wird sie es tun?
Wird der Ortsbeirat Eiche die Verantwortung dafür übernehmen, dass die entstehende Abwärme des Rechenzentrums sinnvoll genutzt wird?
Wer wird die Aufgabe lösen?
Klaus Hübner, Eiche